Seit vielen Monaten, vielen Jahren, sprechen wir über die Vorzüge des Landes der Grünen Spanien – aber was ist mit dem Himmel? Ist die Himmelskuppel von Green Spain auf demselben Niveau wie die Schätze des Festlands? Die Antwort ist „Ja“, aber wir sind nicht diejenigen, die das beurteilen sollten – ihr seid es: Wir zeigen euch vier Orte, von denen aus ihr die Milchstraße beobachten, mit den Sternen plaudern und hier und da einen Planeten am Himmelsgewölbe entdecken könnt. Auch in der Grünen Spanien lieben wir den Astrotourismus.
EUSKADI. Naturpark Izki. (Araba/Álava)
Was ist das Besondere am Izki-Naturpark?
Er ist eine (große) grüne, raue Klammer in einem Gebiet, das vor allem von den Trockengebieten der Ebene und dem Ozean aus Weinbergen der Rioja Alavesa geprägt ist. Hinzu kommt eine geringe Bevölkerungsdichte und damit eine entsprechend geringe Lichtverschmutzung. Das Ergebnis? Eine sehr gut erhaltene Waldlandschaft ohne urbane Zentren im Inneren, gelegen auf etwa 800 Metern Höhe.
Was kann ich sehen, wenn ich in Izki in den Himmel schaue?
Der Himmel von Euskadi mit der geringsten Lichtverschmutzung – bei klarer Nacht lassen sich Sternbilder und astronomische Phänomene deutlich erkennen. Das astronomische Observatorium Behatokizki in Korres, das 2017 gegründet wurde, untersucht den Himmel nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht, sondern öffnet auch seine Türen für die Öffentlichkeit mit einem vielfältigen Programm: Fotoausstellungen, Sonnenbeobachtungen am Tag und nächtliche Sitzungen zur Beobachtung von Planeten, Finsternissen oder Sternschnuppenregen.
Was kann ich sonst noch in Izki unternehmen?
Die Reize von Izki beschränken sich nicht auf die Nacht. Der drittgrößte Naturpark in Euskadi verfügt über ein umfassendes Netz gut ausgeschilderter Wanderwege durch Buchenwälder, Eichenwälder und Buschzonen – Heimat für Arten wie Mittelspecht, Wildkatze oder Reh. Im Besucherzentrum des Parks in Korres erhält man alle Informationen. Auch Mountainbiken ist möglich – es gibt ein anerkanntes BTT-Zentrum in Bernedo. Wer lieber ohne große Steigungen radelt, kann auf einem Abschnitt der Vía Verde der Baskisch-Navarresischen Eisenbahn fahren. Ein zauberhaftes Dorf für einen Zwischenstopp? Das schöne Antoñana mit einem mittelalterlichen Stadtkern, den man nicht einmal in Google Street View sehen kann.
KANTABRIEN. Prados de Áliva, Camaleño
Was ist das Besondere an Áliva?
„Was ist nicht besonders?“ wäre die richtige Frage. Zwischen dem Zentral- und dem Ostmassiv der Picos de Europa gelegen, ist Áliva ein Hochgebirgsgebiet fernab von Städten und fast ohne Infrastruktur, die die nächtliche Landschaft stören könnte. „Fast“ – denn es gibt nur eine: das Hotel Áliva, das in den warmen Monaten geöffnet ist und kein bloßes Hotel, sondern ein Zentrum ist, in dem zahlreiche Aktivitäten organisiert werden: von Fotoworkshops über geführte Wanderungen bis hin zu nächtlichen Sternbeobachtungen.
Was kann ich sehen, wenn ich in Áliva in den Himmel schaue?
Auf 1.600 Metern Höhe bietet Áliva einen besonders klaren Himmel – frei von Feuchtigkeit und Lichtverschmutzung. Diese Höhe und das Fehlen künstlicher Lichtquellen ermöglichen eine ausgezeichnete Sicht auf den tiefen Himmel, ergänzt durch eine Stille und Atmosphäre, die ideal für Himmelsbeobachtung und Entspannung der Sinne sind. Auch für Liebhaber von Langzeitbelichtungen und Astrofotografie ist die Umgebung perfekt – mit spektakulären Aufnahmen des Sternenhimmels, eingerahmt von Berggipfeln.
Was kann ich sonst noch in Áliva unternehmen?
Das „Áliva-Erlebnis“ beginnt bereits bei der Ankunft: Man parkt das Auto in Fuente Dé und nimmt die Seilbahn, die in nur vier Minuten 753 Höhenmeter überwindet. Am Tag, wenn die Sterne schlafen, entfaltet sich der Nationalpark Picos de Europa – das erste geschützte Naturgebiet Spaniens (1918) – in voller Pracht. Über dreißig markierte Wanderwege (PR) ermöglichen es, Flora, Fauna, Gipfel und atlantische Wälder kennenzulernen. Lust auf etwas Bodenständigeres? Kein Problem: Am Fuß von Áliva findest du ein Potpourri an Kulturschätzen – angefangen beim charmanten Dorf Mogrovejo, dem Kloster Santo Toribio de Liébana (Endpunkt des Camino Lebaniego, UNESCO-Weltkulturerbe) oder dem charmanten Städtchen Potes, Hauptort der Region und ideal zum Kauf lokaler Spezialitäten aus Kantabrien.
ASTURIEN. Gemeinde Allande
Was ist das Besondere an Allande?
Im Südwesten von Asturien gelegen, wurde Allande als erste Starlight-Gemeinde Spaniens anerkannt – ein Zertifikat, das unter anderem die Qualität des Nachthimmels für astronomische Beobachtungen garantiert. Was bedeutet das? Ein Fachtechniker der Starlight-Stiftung (unterstützt vom Instituto de Astrofísica de Canarias und der UNESCO) hat verschiedene Messungen durchgeführt und festgestellt, dass der Himmel von Allande ideal für Astrotourismus ist.
Was kann ich sehen, wenn ich in den Himmel von Allande schaue?
Von jedem höheren Punkt der Gemeinde – wie dem Aussichtspunkt Ribón in Berducedo, Bustantigo oder dem Pass Palo – und mit grundlegenden Astronomiekenntnissen ist es möglich, den Zauber der Milchstraße (die parallel zu den Jakobswegen des Nordens verläuft, die hier vorbeiführen), Planeten oder Phänomene wie Sternhaufen zu bewundern. Die Starlight-Zertifizierung bedeutet nicht nur visuelle Qualität in Allande, sondern auch ein umfassendes Angebot an Bildungsressourcen für Laien wie Fortgeschrittene: Workshops, Informationsveranstaltungen wie die „Allande Stars“ im August, nächtliche Wanderungen und wissenschaftliche Aktivitäten zur Sternbilderkennung, Himmelsmechanik oder zum einfachen Genuss der Dunkelheit als Teil der Landschaft.
Was kann ich sonst noch in Allande unternehmen?
Allande ist eines der verborgenen Juwelen Asturiens – ein kaum erschlossenes Gebiet für Reisende, die etwas Echtes suchen: Mittelgebirgslandschaften ideal zum Wandern, einsame Dörfer, traditionelle Architektur, wilde Tiere (Braunbär oder Auerhahn sind zwei besonders interessante Arten) und natürlich traditionelle Lebensweisen mit Viehzucht, Apfelweinbau oder Imkerei. Ein paar konkrete Ideen? Natürlich: der imposante Palacio de Cienfuegos, die eisenzeitliche Festung San Chuis in San Martín de Beduledo (auch ein exzellenter Spot für Astrofotografen!), die prächtigen Kolonialhäuser oder das mittelalterliche Dorf San Emiliano, das 1971 zum kunsthistorischen Ensemble erklärt wurde.
GALICIEN. Ensenada de Barra. Cangas de Morrazo (Pontevedra)
Was ist das Besondere an der Ensenada de Barra?
Obwohl sie nur wenige Kilometer von zwei städtischen Juwelen wie Vigo und Pontevedra entfernt liegt, scheint das Cabo Home an einem abgelegenen Ort weit weg von jeglicher Zivilisation zu liegen. Warum? Weil man, wenn man den Blick gen Westen hebt, nur Meer sieht – Ozean, eine unendliche blaue Linie. Der Horizont ist so klar, dass einige behaupten, man könne sogar die Krümmung der Erde erkennen. Diese natürliche Abgeschiedenheit, hauptsächlich ermöglicht durch das Schutzgebiet des Nationalparks Marítimo-Terrestre das Illas Atlánticas, ermöglicht ein besonders lohnendes Erlebnis: die Sternenbeobachtung vom Meer aus.
Was kann ich sehen, wenn ich in den Himmel von Barra schaue?
Bei Einbruch der Nacht, vom Deck eines Bootes aus und ohne andere Lichtquellen als dem Horizont, erscheint der Himmel klar wie eine Kinoleinwand. Boote, die von den Häfen Vigo oder Cangas aus starten, können in Bereiche mit maritimer Dunkelheit fahren – fernab der Lichtverschmutzung an Land – und so ein ganz anderes, sensorisches Erlebnis bieten als an Land. Welche weiteren Sinneseindrücke schenkt uns das Meer? Hier klingt alles anders – keine Grillen, keine Insekten, nur das Krächzen einer Möwe und das ewige Wiegen der Wellen.
Was kann ich tagsüber in der Ensenada de Barra und Umgebung unternehmen?
Am Tag ist die Sache klar: rund um das Cabo Home gibt es eine fantastische Auswahl an wilden oder kaum urbanisierten Stränden wie Melide oder Barra. Je weiter man ostwärts geht, desto urbaner werden die Strände – wie Liméns, Santa Marta oder Rodeira, bereits im Ort Cangas. Vigo, eine der mutigsten und kosmopolitischsten Städte Galiciens, liegt weniger als 20 Kilometer entfernt und ist eine ausgezeichnete Basis, um die Region zu erkunden (und Ausgangspunkt für Sternenbeobachtungstouren per Boot) sowie um die galicische Gastronomie und Kultur zu genießen.